Oh Gott. Hilfe. Kaum ist Weihnachten vorbei, ist schon wieder Silvester. Habt Ihr schon einen Plan? Ich mal wieder null. Wie jedes Jahr halt. Irgendwas mit Caro. Aber weiter? Will mich nicht jemand zufällig zu ner fetten Silvestersause einladen? Ich komme dann +1.

Ein super Outfit hätte ich übrigens schon. Ich war nämlich Shoppen. Im TK Maxx in der Wilmersdorfer Straße. Mit der lieben Mona.



Das war quasi unser erstes Freundschaftsdate. Madame kenn ich nämlich noch nicht so lange.
Mit einer Frau sofort im Lieblingsladen shoppen zu gehen ist ja ein bisschen so, wie beim 1. Date den Typen gleich mit zu sich nach Hause zu nehmen. Beides kann mächtig daneben gehen.

Mona hat sich fürs erste Mal allerdings super geschlagen. Muss man sagen. Die Frau ist die perfekte Shoppingbegleitung.
1. teilt sie ungebremst meine Begeisterung für diesen Klamottenladen.
2. schleppt sie ständig aus den hintersten Ecken noch irgendwas an, was “du UNBEDINGT mal anziehen musst”.
3. haben wir vier Stunden bei TK verbracht und gefühlt den gesamten Laden anprobiert.

Als ich für mich nichts mehr gefunden habe, hab ich für einen sympathischen Franzosen noch zwei Strickjacken übergeworfen, die er gerne als Geschenk mitnehmen wollte.
Wie sich erst später rausstellte: für seine Mutter!
Tzz.

Nach diesem Shoppingnachmittag schleppte ich meine Tüten (trotzdem) glückseelig nach Hause.
Dort stand ich dann vor meinem Kleiderschrank (2×4 Meter by the way) und stellte erstaunt fest: ich hab ja doch noch was zum anziehen. Und wo zum Himmel soll ich die ganzen neuen Sachen jetzt bitte noch hinsortieren?!Klamottenschrank Annefaktur.de

Also hab ich mich am nächsten Tag daran gemacht, mal ordentlich Klamotten auszuräumen.
Was für eine Frau ja bedeutet, dass sie sämtliche Termine für die nächsten vier Tage absagt, Kaffee und Lebensmittel in ausreichender Menge vorbereitet und das Telefon ausstellt.
Sonst wird das nichts.

Ich hatte nicht so viel Zeit, weil Mona abends zum Essen vorbeikommen wollte. Dementsprechend stand ich morgens um zehn entschlossen mit einem Plan vor dem Klamottenchaos.
Alles, was ich lange nicht anhatte, einfach weg! Ohne Ausnahme.

Die Bluse hatte ich nun wirklich schon zwei Jahre nicht mehr getragen.
Aber eigentlich war die ja doch ganz cool.
Ach. Schnell mal kurz anprobiert und dann entschieden.
Ok. Sah irgendwie scheiße aus. Lag aber bestimmt nur daran, dass ich noch nicht frisiert war.

Also verbrachte ich die nächsten 25 Minuten erst mal damit, mir eine anständige Frisur zu zaubern.

Die Bluse sah immer noch blöd aus.

Gut. Ich war ja auch noch nicht geschminkt. So würde ich ja auch nicht aus dem Haus gehen.
Die nächsten 45 Minuten stand ich vor dem Spiegel und zog Lidstrich, Maskara und Lipglos nach.

Irgendwie war die Bluse trotzdem nichts.

Vermutlich aber nur, weil ich sie mit meiner Jogginghose anprobierte. Wo war meine schwarze, enge Jeans?

Nee. Saß einfach nicht. Also doch weg.

Inzwischen war es fast 16 Uhr und ich stand in Unterwäsche vor meinem Kleiderschrank und probierte jedes Stück einzeln an. Aufgebrezelt, als wäre es Samstagabend und ich gleich mit einem heißen Typen verabredet.
Als Mona kam, trug ich gerade ein leichtes Sommerkleid in weiß mit einem überdurchschnittlich großzügigen Ausschnitt (zu welchem Anlass ich mir beim Kauf eingebildet hatte, das jemals tragen zu können, war mir schleierhaft. Weg!).Klamottenschrank Annefaktur.de

Aussortiert hab ich am Ende tatsächlich eine Menge. Bin ein bisschen stolz auf mich. Nicht, dass mein Schrank nicht immer noch bombenvoll wäre.
Mona hat mein blinder Ausräumaktionismus übrigens auch sehr gefreut. Wer meine Bluse und den Rest der Klamotten sucht: Die hängen jetzt in IHREM eh schon zu vollen Kleiderschrank.

Klamottenschrank Annefaktur.de