Füg zu, lass weg!

#Werbung ohne Auftrag    Meine Oma ist der Knaller! Mal abgesehen davon, dass ich wirklich keine Oma kenne, die cooler ist als meine, hat Ilse Omi auch noch so eine Art geheime Superkraft:

Backen!

Wobei sie bisweilen eine sehr, sagen wir mal, kreative Interpretation der Rezepte an den Tag legt.

In der Familie wird sie inzwischen nur noch liebevoll “Füg zu, lass weg” genannt.

Vor ein paar Tagen hat sich meine Oma zum Geburtstag meines Papas und meiner Schwester (die beide am gleichen Tag haben) dann selbst übertroffen.

Es sollte nämlich zwei Kuchen geben.

Logisch. Sind ja auch zwei Geburtstagskinder.

Vati wünschte sich Schwarzwälder Kirschtorte. Was für eine geübte Oma von Welt natürlich gar kein Problem ist.

Blöd nur, wenn besagte Oma von Welt erst beim Tortenboden-Backen merkt, dass sie vergessen hat, Blockschokolade für eben diesen zu kaufen.

Im Küchenschrank war keine.

Im Vorratskeller auch nicht.

Woraufhin Ilse Omi erst mal das gesamte Haus auf den Kopf stellte.

War ja niemand da, sah ja keiner.

Fündig wurde sie dann in der unteren Schublade vom Wohnzimmerschrank. Da lagerten nämlich noch ein paar vergessene Schoko-Osterhasen.

Schoko ist Schoko, entschied meine Oma – und verarbeitete die Hasen mit geübtem Griff schnell zu anonymen Stückchen.

Ab in den Teig und in den Ofen, bevor doch noch jemand guckt.

Während der Osterhasen-Tortenboden also langsam Form annahm, sollte nun ein Streuselkuchen entstehen.

Zum Ärger meiner Oma wurde die Küche zu der Zeit bereits wieder von meinem Papa, meiner Tante und deren Freund bevölkert.

Nachdem sie sich also zunächst einmal resolut zwei Quadratkilometer Platz verschafft hatte, rührte Ilse Omi hoch konzentriert den Streuselkuchenteig an und donnerte auch den zufrieden in den Ofen.

An dieser Stelle wagte es mein lebensmüder Vater dann tatsächlich ein zaghaftes: “Ähm…Muss der so flüssig sein?”, einzuwerfen.

Woraufhin er samt Kaffee hochkant aus der Küche flog!

Nur zur Sicherheit schmiss Ilse Omi die anderen beiden gleich auch noch mit raus, bevor sie sich daran machte, ihre Meisterwerke zu beenden.

Zusammenfassend kann man sagen: BEIDE Kuchen haben großartig geschmeckt.

Nachdem meine Oma den zu flüssigen Streuselkuchenteig unbemerkt wieder aus dem Ofen gefischt hatte, um heimlich das vergessene Mehl unterzumischen.

Falls jemand den Streuselkuchen (mit Mehl) nachbacken möchte