Da plant man einen ganz unaufgeregten Tinder-Feldversuch mit anschließendem Blinddate und plötzlich findet man sich bei Date Nummer fünf wieder.

Stephan und ich haben uns nämlich jetzt schon mehrfach getroffen.



Bei Date Nummer 2 ging es zum Burger-Essen mit anschließendem Cocktailgenuss. Bei Date Nummer 3 betrank man sich gemeinsam in einer Schrammelkneipe irgendwo am Ostkreuz. Was in einer unterhaltsamen Diskussionen über die deutsche Durschnittsgröße von männlichen Geschlechtsteilen endete (12,8 cm übrigens. Ich hab gegooglet!).

Bei Date Nummer 4 war ich bei ihm zum Essen eingeladen. Volles Programm mit Kerzenlicht, Wein und romantischer Musik. Und ich dachte: Jiha. Heute wird geknutscht!

Tzz!

Pustekuchen.

Nix.

Nada.

Es gab schmachtende Blicke, weingetränkte Grinser, knisternde Berührungen. Und dann bin ich nach vier Stunden unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren.

Nach einem zugegebenermaßen tollen Abend. Aber auch mit einem Fragezeichen im Gesicht.

Hallo?!
Wir mochten uns doch offensichtlich beide, wieso hatte er mich nicht geküsst?!

Ich war frisch geduscht. Ich roch gut. Ich war nett. Und flirty. Und habe artig ernst gemeinte Komplimente über Wohnung, Outfit und Kochkünste verteilt.

Und saß am Ende trotzdem jungfräulich im Taxi.

Pff!

Nachdem Caro und ich das Ganze in Dreierkonferenz mit Mascha ausgiebigst analysiert hatten (Er will bestimmt alles richtig machen. Er weiß, dass Du drüber bloggst. Er will nicht nur was für eine Nacht. Der ist zur Abwechslung echt mal  ein cooler Typ, nicht son typischer Macho-Arsch), kam: Date Nummer 5.

Bei mir Zuhause!

Ich roch wieder gut. Und hatte gekocht. Und das volle Kerzen-Wein-Musik-Gute-Stimmung-Arrangement aufgefahren.

Und dachte: Hah! Heute aber!

Also.

Essen war lecker. Und wir hatten ziemlich viel Spaß. Und der Wein hat auch super geschmeckt. Und als ich an Stephan vorbeigegangen bin, hat er mich leicht am Rücken berührt.

Mehr passierte nicht.

Zu sehr später Stunde saßen wir dann endlich bei mir auf dem Sofa.

Und ich robbte mich unauffällig immer näher an ihn ran.

Und dann lagen wir nebeneinander und haben uns unterhalten. Irgendwann lag ich in seinem Arm. Und dachte nur: Hallo?! Ich kann mich hier jetzt schlecht nackt auf Deinen Bauch binden.

KÜSS!

MICH!

ENDLICH!

Wir haben uns dann übers Segelfliegen unterhalten.

Und sind noch enger zusammengerutscht. Bis unsere Gesichter so nah waren, dass ich völlig von seinem Geruch überrumpelt war.

Und dann…hat er mich endlich geküsst.

Und sofort wieder aufgehört.

Häh?

Und nur gemurmelt: “Damit wollte ich nicht noch länger warten.”

“Ich auch nicht.”

Also hab ich ihn erneut geküsst.

Und er hat wieder aufgehört.

Ähm?!

Also hab ich ihn noch mal geküsst. Pöh! Selbst ist die Frau.

Und er hat wieder aufgehört.

Ey! Sach mal?!

Ich hab daraufhin ein leicht vorwurfsvolles: “Warum hörst du immer auf?!” an ihn adressiert.

Ist doch war.

Seine Antwort: “Weil ich mich kenne und weiß, dass ich mich sonst nicht mehr beherrschen kann. Und ich will mit Dir nichts überstürzen.”

“??!”

SO hab ich anscheinend auch geguckt.

Denn dann gab es ihn doch noch.

Diesen einen Kuss. Voller Leidenschaft und seiner Hand an meinem Rücken, die mich noch enger an ihn zog.

Man, man, man.

Der liebe Stephan versteht sein Handwerk.